Als 2012 die Google Glass auf den Markt kam, gab es eine Menge Reaktionen. Von „Wow, das ist die Zukunft“, über „Was soll denn der Mist“, bis hin zu „Big Brother!!!“. Dazu war die Brille noch hässlich und ironischerweise nicht für Brillenträger geeignet. Ich durfte sie 2012 bei einem Trip nach San Francisco auch mal „erleben“. Ja, war ganz nett. Aber aus einem unbekannten Grund hat sich mir der Sinn für so ein Gadget nie erschlossen. Google sah das wohl ähnlich und hat sie wieder eingestellt. Ein ähnlich erfolgreiches „Spektakel“ (haha, Wortspiel!) hatte Snapchat 2016 mit ihrer Spectacles hingelegt. Der Erfolg ist überschaubar.
Jetzt dachte sich Facebook, lass uns mal eine “smarte” Kamerabrille entwerfen, die nicht hässlich ist. Zusammen mit Ray-Ban wurde die Kamerabrille kreiert.
Eine 5MP Kamera erlaubt es per Sprachbefehl oder einer App Videos und Bilder zu machen. Dazu Mikrofone und Lautsprecher.
Aber das beste Feature: Wenn die Kamera aktiv ist, soll eine LED der Umwelt zeigen, dass sie aufgenommen wird. Damit ist der Datenschutz sichergestellt, weil (Achtung!): Die Led lässt sich nicht deaktivieren.
Achja, und gänzlich ausschalten kann man die Brille auch, sagt Facebook:
For example, we have hardware protections like a power switch to turn off the cameras and microphone, as well as the aforementioned capture LED hardwired to the camera that shines a white light when you’re taking photos or videos to notify people nearby.
Ich frage mich, was diese LED gegen schwarze Farbe oder Aufkleber unternimmt, aber hey, wer bin ich, der das hinterfragt.
Kombiniert man diese Brille noch mit Amazons Idee der Alexa-Kopfhörer, wirds wild!
Meine persönliche Meinung
Bereits bei der Google Glass hat man schnell den Begriff der Glassholes etabliert. Ich bin sehr gespannt, wann die ersten Brillen vom Kopf der Träger geohrfeigt werden, inkl. Kollateralschaden, da eine „normale“ Wayfarer nicht so einfach von der „Smarten“ zu unterscheiden ist. Kein Mensch benötigt eine Kamerabrille. Schon gar nicht von Facebook. Wie gut hätte man die Entwicklungszeit zur Lösung echter Probleme nutzen können. Aber gut, ohne solche Experimente gibt es keine Weiterentwicklung. Wer weiß, was aus diesem Versuch gelernt wird. Meine Vermutung ist, dass auch diese Brille nach maximal einem Jahr in der Versenkung verschwindet. Wer hält dagegen?
Photo by Sai Kiran Anagani on Unsplash
Schreibe einen Kommentar