Es muss irgendwann in den Achtzigerjahren gewesen sein. Ich sitze in meinem Klassenzimmer und schreibe eine Wortliste ab. Ein paar Tage zuvor habe ich aus einem Magazin ein Listing für meinen Commodore 64 abgetippt: Eliza.
Eliza war ein Chatbot. Anhand einer einfachen Analyse der getippten Worten und einem Abgleich mit einem relativ einfachen Thesaurus (jedenfalls in diesem Listing) konnte der Bot auf viele Aussagen mit einer entsprechenden Antwort kontern. Meist waren das Rückfragen.
Ich: Ich habe ein Problem mit meinen Kindern
Eliza: Erzähle mir mehr über deine Familie.
Im ersten Moment hatte man das Gefühl, die Maschine ist zum Leben erwacht! Mit der kompletten Wortliste wurde jedoch schnell klar, dass es eben nicht wirklich eine intelligente Maschine ist. So gehörte der Krieg als Mutter aller Probleme
plötzlich zur Familie … Dennoch war diese erste Erfahrung für mich beeindruckend.
Eliza wurde viele Jahre zuvor, genauer im Jahr 1966, von Joseph Weizenbaum entwickelt und sollte als virtuelle Psychologin dienen. Sie hört immer zu, hinterfragt Dinge und gibt den Patienten das Gefühl, dass endlich jemand auf sie eingeht.
Betrachtet man sich die Chatbots im Hier und Heute, findet man sehr schnell viele Parallelen. Natürlich haben wir heute viel mehr an wissen, auf das ein Chatbot zugreifen kann. Dennoch ist das Grundverhalten das Gleiche. Mit Blick auf Amazon Echo und wie die Skills für die Sprachassistenten entwickelt werden, merkt man schnell, dass wir immer noch die gleichen Prinzipien verwenden. Dennoch sprechen wir von der KI und intelligenten Assistenten. Am Ende ist es doch meist nur eine Idee aus den späten sechziger Jahren.
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