Und, wie war die Woche #38
Es muss ungefähr 2017 gewesen sein, als ich mich intensiver mit effektivem Zeitmanagement, GTD und Arbeitsoptimierung beschäftigt habe. Ziemlich schnell hat sich herauskristallisiert, dass alle Ratgeber und Methoden nur darauf zielen, noch mehr zu tun. Die To-do-Liste optimiert erweitern. Bis ich auf ein Buch gestoßen bin, das diesen Wahn für mich nachhaltig verändert hat.
Das Buch Busy Busy von Tony Crabbe beschreibt einen anderen Weg. In zwei kurzen Sätzen habe ich das bereits in meinem Bücher Recap 2018 erwähnt. Was kann ich weglassen, was ist mir wirklich wichtig etc. Tony Crabbe verurteilt GTD oder andere Methoden nicht! Besonnen angewandt, ist es nachgewiesen nützlich. Nur neigt der Mensch leider nicht immer zur Besonnenheit.
In den letzten beiden Wochen erinnerte ich mich immer wieder an das Buch und habe es erneut Menschen empfohlen, die ihre Aufgabenflut und an sie gestellten Erwartungen aus deren Ansicht nicht erfüllen konnten.
Neben Das Hindernis ist der Weg, angesprochen in meinem Wochenrückblick #36, gehört Busy Busy zu den Büchern, mit denen ich gelernt habe, gelassener und zuversichtlicher zu arbeiten. Nicht noch mehr in den Tag zu quetschen, sondern gezielt auch mal weglassen. Hindernisse nicht als Widerstand zu sehen, sondern etwas, an dem man wächst und besser wird.
Mich erstaunt immer wieder, dass die scheinbare Optimierung aller Tätigkeiten und Aufgaben so wichtig ist. Selbst der 5 o’clock-Club wird noch gefeiert. Optimierung, Optimierung, Optimierung. Immer mehr, immer weiter. Bis der Körper sagt: kein Bock mehr! Schillernde Social Media Posts, wie krass man ist, was man erreicht hat, gefolgt von Stille und einem Post über Achtsamkeit und „zurückschalten“, weil der Körper und Geist streiken. Warum tut man sich das an?
Wahrscheinlich muss man erst 50 Jahre alt werden, damit man es erkennt. Das Leben ist jetzt, nicht in zehn Jahren.
Foto von Christy Joseph Jacob auf Unsplash