Shift Happens - Schriftzug

Transformation

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Und wie war die Woche

Richtig, ich greife ein Thema auf, das ich vor fast zwei Jahren habe einschlafen lassen. Reflexion einer Woche, mit dem Fokus auf mindestens einen Höhepunkt, Learning oder auch eine Erkenntnis.

Diese Woche ist es keine wirkliche neue Erkenntnis, mehr eine Bestätigung dessen, was ich schon vor einigen Jahren erfahren habe:

Eine Transformation sorgt für Unruhe, Angst und Unsicherheit.

Was meine ich damit? Dazu hole ich ein wenig aus.

Ein paar Jahre zuvor …

Vor einigen Jahren kam das Thema New Work und partizipative Zusammenarbeit auf. Agilität gab es schon lange, erste zarte Pflänzchen in Form von alternativen Organisationsformen wuchsen vereinzelt. Mit dem New Work Hype schob sich das Thema immer weiter in den Fokus von Unternehmen. Wie schaffen wir eine Struktur, die dem gerecht wird? In der Zeit war ich in einer Digitalagentur angestellt und wir wagten den großen Schritt Richtung OKR, kollegiale Kreisorganisationen und selbstbestimmte Arbeit.

Was folgte, war eine tiefe Verunsicherung der Angestellten. Werde ich noch benötigt? Wer sagt mir, was ich zu tun habe? Welche Rolle habe ich? Verunsicherung, Existenzängste und darauf resultierende Ablehnung kamen zu Tage.

Kommunikation kann nur durch Kommunikation ersetzt werden

Im ersten Schritt haben wir meiner Ansicht nach den Fehler begangen, zu wenig und nur vereinzelt zu kommunizieren. Manche wussten bereits sehr viel, da sie Teil eines Piloten war, anderen waren die Themen fremd. Sie wurden schlicht nicht abgeholt und kamen sich vergessen vor. Es gab einfach zu wenig offene Kommunikation. Das wurde erkannt, eingefangen und besser gemacht. Ab dem Zeitpunkt lief gut.

Von außen betrachtet, würde ich sagen, die Agentur hat im zweiten Anlauf vieles richtig gemacht und ihre Transformation im Griff und weitestgehend erfolgreich vollzogen.

Zurück zu heute …

Bei meinem neuen Arbeitgeber steht eine ähnliche Transformation an. Diese Transformation ist notwendig und gut. Dennoch werden die gleichen Fallstricke aufgedeckt. Existenzängste, Ablehnung und Unsicherheit. Begründet in einer nicht transparenten Kommunikation. Es wurde zwar viel, aber leider nicht ausreichend und in Gänze kommuniziert. Mitarbeitende hatten unterschiedliche Wissensstände und der Flurfunk sorgte für Halbwissen, Drama und mehr Ablehnung.

Erkenntnis der Woche

Meine Erkenntnis, die sich bestätigt hat: Kommunikation ist das Wichtigste. Nicht jeder muss an den Themen arbeiten. Alle sollten jedoch immer im Loop sein. Sei es ein Transformations-Newsletter, zweiwöchige Reviews/Retros/Informationen mit allen oder das gezielte Gespräch in der Kaffeeküche. Nur wenn alle den gleichen Kenntnisstand haben, verhindert man negativen Flurfunk und vor allem reduziert es Existenzängste. Denn nur wenn alle Lust auf das Thema haben, wird es gut gelingen. Und das muss das primäre Ziel sein: Alle arbeiten partizipativ am Gelingen.

Eine weitere Erkenntnis: Man kann nicht alle begeistern. Nicht jede/r will in einem solchen Modell arbeiten. Dafür sollten im Vorfeld gute Lösungen erarbeitet werden. Auch werden sich Rollen ändern. Das gehört mit in die gute Kommunikation.

Ich persönlich begrüße jede Art von Transformation. Eine Organisation muss leben und beweglich sein. Nach der Transformation ist vor der Transformation. Märkte ändern sich, Geschäftsmodelle ändern sich und vor allem Bedürfnisse von Mitarbeitenden ändern sich. Und ohne die Mitarbeitenden ist ein Unternehmen handlungsunfähig.

In diesem Sinne: Immer offen, mutig und geduldig sein, wenn eine Transformation ansteht.


Foto von SOULSANA auf Unsplash


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