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Kategorie: Die Woche

Und, wie war die Woche? #12

Vor ziemlich genau einem Jahr wurde mein rechtes Kreuzband nach einer Ruptur ersetzt. Bis dahin bin ich vollkommen verletzungsfrei durch mein bisheriges Sportler-Leben gekommen. Na ja, bis auf ein paar Zerrungen, Muskelkater und so weiter und so fort. Also nichts Gravierendes.

Es geschah an einem relativ kalten Septemberabend, während eines Freundschaftsspiels. Ein Richtungswechsel, dem mein Knie so nicht folgen wollte. Ich hatte das Gefühl, es springt raus und wieder rein. Und das alles ohne Schmerzen. Nachdem ich das Spielfeld verlassen habe, lief ich ein paar Minuten hin und her. Alles gut. Bis zu einem weiteren Richtungswechsel (ohne Belastung) – es springt raus und wieder rein. Also doch duschen gehen. Unter der Dusche immer wieder dieses Gefühl, als ob zwei Knochen übereinander springen und reiben. Letztendlich war es das ja.

Nach dem Spiel eine Wurst, ein Bier und ab nach Hause. Schließlich wollten wir ja noch eine Woche in Urlaub fahren. Das taten wir auch. Knie dick, kaum Schmerzen – was soll schon sein? Zwei bis drei Wochen warten, dann wieder leichtes Training und ZACK! Vorbei. So war es diesmal leider nicht.

Ab zum Arzt

Nach weiteren 4 Wochen suchte ich einen Orthopäden auf. Nach ein paar Untersuchungen hieß es ab zum MRT. Diagnose: Vorderes Kreuzband im rechten Knie ist gerissen, Meniskus ebenfalls und Außenbänder haben auch was abbekommen. Ich sollte mal einen Termin mit dem Chefarzt der Chirurgie ausmachen. Gesagt, getan.

Der Chefarzt schaut auf die Bilder des MRT, drückt und zieht am Knie und bestätigt die Diagnose. Kreuzband durch, ich muss operiert werden. Einen Termin hat er auch parat: zwei Tage später. Kurzentschlossen sage ich zu. Von der Bestätigung der Verletzung bis zur OP in nicht mal 48h. Da sag mal einer ich sei nicht spontan. Habe ja lange genug gezögert, ich Trottel!

Es folgte eine OP, drei Tage im Krankenhaus und der ziemlich wackelige Weg zum ersten Mal auf Krücken. Das spannendste war, kurzfristige eine Physiotherapie zu organisieren. Ich erinnere noch mal: Von endgültiger Diagnose zur OP waren es 48h. Also alle abtelefoniert, die meisten teilten mir mit, in 2-3 Monaten gäbe es freie Termine. Irgendwann ruft mich einer zurück: Ihm dauert das zu lange und er hat da mal umorganisiert, damit das klappt. Wenn ich flexibel sei, passt das. Gut, dass ich sonst nichts vorhatte. Ok, man kennt sich, ist aus dem gleichen Ort und aus dem gleichen Verein. Dennoch, es gibt sie noch, die Menschen, die helfen wollen.

Ein Jahr neues Kreuzband

Jetzt nach einem Jahr, mache ich immer noch jeden Tag Kraftübungen, bewege mich so häufig, wie möglich und fahre Fahrrad. Fußball habe ich bisher noch nicht gespielt. Da macht der Kopf noch nicht mit. Hätte man mich vor zwei Monaten gefragt, wäre meine Antwort gewesen, ich spiele nie wieder. Heute sehe ich das zuversichtlicher. Leichtes Training, bisschen Kicken – das dürfte kein Problem sein. Dass im Knie etwas anders ist, spüre ich täglich. Ich kann es schwer beschreiben. Generell fehlt einfach die Beweglichkeit. Ich bin sehr gespannt, wann das vergeht. Ich habe Zeit.

Oft kommt die Frage, wie schmerzhaft eine Kreuzband OP ist. Klar, nach der OP hatte ich schmerzen, jedoch alles wirklich beherrschbar. Ich hatte im Vorfeld (DANKE GOOGLE!) viel über höllische Schmerzen gelesen. Stimmt nicht. Das schlimmste waren sechs Wochen Thrombose-Spritzen. Jeden gottverdammten Tag.

Das alles hat mich zum Nachdenken gebracht. Wenn heute was zwickt und ich mich verletze, sitze ich es nicht mehr über Monate aus. Ich rate auch jedem, sucht einen Arzt auf. Auch wenn es bei mir wahrscheinlich nicht früher operiert worden wäre, es war dumm so lange damit rumzuhampeln. Die Schwellung im Knie hätte mich stutzig machen sollen. Und schonen gehört einfach nicht zu meinen Stärken. Manchmal lernt man auf dem harten Weg. Hätte ich gerne verzichten können.

In diesem Sinne, bleibt gesund, hört auf den Körper. Bis nächste Woche.


Foto: Hundekrankenschwester Fleur versorgt mein Knie.

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Und, wie war die Woche? #11

Manche Wochen vergehen schnell, manche weniger. Es gibt Wochen, da erlebt man nicht viel. Diese Woche war langweilig. Bis zum Samstag. Um das zu erklären, reden wir diesmal über Fußball.

Ich habe sehr früh angefangen im Verein Fußball zu spielen. Meine Generation kannte keine Bambinis, F-Jugenden oder Ähnliches. Es ging los in der E-Jugend und ein Spiel fand natürlich auf große Tore und dem vollständigen Platz statt. Einem Hartplatz, wohlgemerkt! Fußball gehört für mich zu der schönsten Teamsportart. Nur mit einer echten Mannschaft gewinnt man. Natürlich gibt es immer Ausnahmetalente, die besondere Akzente setzen. Ich war keins. Schlecht war ich nicht, aber definitiv kein Ausnahmetalent. Angefangen im Tor und später als Feldspieler in der linken Verteidigung gelandet. Gespielt wird mit Libero, Vorstopper und harter Manndeckung. Der „Raum“ ist egal. Ich habe bis zur Mitte der C-Jugend gespielt. Aufgrund eines Trainers, den ich partout nicht leiden konnte, hörte ich einfach auf Fußball zu spielen.

Fußball-müde

Es folgten tolle Jahre mit Skaten und Volleyball. Irgendwann zu B-Jugend-Zeiten zog es mich wieder hin zum Fußball. Ein neuer Trainer und die alte Mannschaft. Der Trainer formte aus uns ein echtes Kollektiv. Während der A-Jugend war es nicht unüblich, dass sonntagmorgens die berüchtigte Appelkorn-Achse trotz unfassbarer Kater eine top Leistung abrief. Gekrönt wurde das alles durch eine Meisterschaft, die uns so keiner zugetraut hat. Dieser Trainer hat alles zusammengehalten. Wir hatten Spaß am Spiel, sind alle gerne zum Training. Nach der A-Jugend habe ich mit dem Fußball endgültig aufgehört. Andere Dinge, wie Musik machen und Partys erschienen wichtiger.

Nennen wir es Comeback

Es muss ca. 2016 gewesen sein, als ich mich entschloss wieder zu kicken. Alt genug für die Alten Herren stand ich auf dem Platz – zusammen mit dem oben beschriebenen Meister-Trainer. Nach vielen Trainings, auf Ausflügen und in „dritten Halbzeiten“ haben wir zusammen Weizenbier getrunken und gelacht.

Während Corona wurde es weniger. Mein vorderes Kreuzband im rechten Knie verabschiedete sich und ich konnte nach den Lockerungen der zweiten Welle nicht wieder spielen. Nach einem Ausflug in diesen Spätsommer sitzen wir wieder alle zusammen in dem Speiselokal unserer Wahl. Der Trainer erwähnt beiläufig zu einem Mannschaftskollegen, dass das für längere Zeit sein letztes Weizenbier mit uns sei. Für mich klang das nach Corona, Lockdowns etc. Man war es ja gewohnt. Wie sehr man sich irren kann.

Am Samstag kam die Nachricht von seinem Tod. Er hat den recht kurzen Kampf gegen eine schwere Krankheit leider verloren. So eine Nachricht lässt alles Weitere der Woche zu einem Nichts verkommen. Ich habe ihn als ständig fitten Menschen in Erinnerung, weit entfernt vom Tod. Mir sagt das einmal mehr: Passt auf euch auf, genießt das Leben, seid nett zueinander und bleibt gesund. Es gibt auch noch andere Themen als Corona.

In diesem traurigen Sinne, bis nächste Woche. Und Albi, wir trinken irgendwann wieder zusammen ein Weizen. Wo auch immer. Gute Reise, Trainer.


Photo by Abigail Keenan on Unsplash

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Und, wie war die Woche? #10

Bereits seit zehn Wochen schreibe meinen wöchentlichen Rückblick. Ein Jubiläum! Woche für Woche überlege ich, was in der vergangenen Woche erwähnenswert war. Retrospektiv stelle ich fest, dass mich die Bundestagswahl scheinbar beschäftigt hat. Tatsächlich hat mich das etwas überrascht. Auch hat mich mein Job ein paar mal beschäftigt, obwohl ich immer versuche diesen Bezug zu vermeiden. Nimmt er nimmt doch bereit genug Raum ein. Familie, Freizeit und Hobbys dürfen nicht zu kurz kommen. Womit wir schon beim Thema sind.

Am 12.11.2006, früh am Morgen, nach etlichen Stunden warten und bangen, wurde unser erstes Kind geboren. Das gesamte Leben wurde schlagartig umgekrempelt. Der Fokus liegt vollständig auf diesem kleinen Menschen. Während der letzten anderthalb Jahrzehnten gab es viel Lustiges, Sorgenreiches und hin und wieder einen Streit. Keine Sekunde möchte ich missen. Man lernt so viel Demut, Geduld und Gelassenheit im Umgang mit Kindern. Werden sie älter, lernt man sie weniger zu behüten – Sorgen macht man sich trotzdem. Vor allem derzeit, nachdem die Kinder zwei Jahre lang alles getan haben, damit ältere und besonders gefährdete Menschen nicht an Corona erkranken oder gar sterben. Dafür bekamen die Kinder nicht mal einen Applaus vom Balkon.

Wir beobachten 7-Tage-Inzidenzen jenseits von Gut und Böse. Manche Landkreise ermitteln Werte über 1000 (in Worten: TAUSEND!). Wisst ihr noch, als ein Wert von 50 als sehr kritisch galt? Und bei Werten ab 200 wurde wieder alles geschlossen. Das ist nicht mal ein Jahr her.

Natürlich darf das der Wirtschaft nicht zugemutet werden! Wir sind doch alle geimpft, was soll schiefgehen? „Alle geimpft“ ist relativ zu sehen in Deutschland. Zumal immer noch nicht verstanden wird, dass geimpft nicht immun bedeutet. Wer geimpft ist, kann Corona bekommen und weiterhin andere anstecken. Impfschutz gilt in erster Linie für einen selbst. Und wer ist am meisten gefährdet? Genau, die Kinder, die noch lange nicht alle geimpft sind. Kinder, die ohne Einschränkungen in die Schule gehen. Deren Maskenpflicht in der Klasse aufgehoben wurde. Im Winter, ohne Luftfilteranlagen. Sind aber auch teuer diese Filter!

Und die „Regierung“? Na ja … die derzeitig geschäftsführende Regierung (bis die Ampel-Koalition endlich mal fertig sondiert hat …) weist alles von sich, gibt der sich bildenden neuen Regierung die Schuld an dem, was sie hinterlassen hat. Spannende Zeiten. Mediziner warnen vor dem Kollaps der Krankenhäuser. Köln und Mainz eröffnen die Karnevals-Saison mit Menschenmassen auf den Straßen. Mir fehlt das Verständnis, aber mir ist auch bewusst, dass nach zwei Jahren die Sehnsucht nach Normalität sehr groß ist. Dafür mit dem Denken aufhören? Keine gute Lösung.

Zu Beginn der Pandemie dachte ich, in ein paar Monaten sind wir durch. Wir hatten ja keine Erfahrung mit so was. Woher auch. Mittlerweile denke ich, dass wir noch einige Jahre mit dem Virus und vor allem den Folgen leben müssen. Kinder und auch ältere Menschen verlieren wertvolle Jahre. Daher bin ich weiterhin bereit eine Maske zu tragen, Abstand zu halten und Menschenmassen zu meiden.

In diesem Sinne, bis nächste Woche, tragt weiterhin eine Maske und lasst euch impfen.


Photo by Adi Goldstein on Unsplash

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Und, wie war die Woche? #9

Es ist alles verrückt. Corona hält uns weiterhin im Schwitzkasten und in Deutschland haben wir katastrophal schlechtere Zahlen als im letzten Herbst. Und was machen die Politiker? Sie wollen möglichst alles öffnen. Muss man nicht verstehen. Und ich möchte mich auch nicht darüber aufregen. Deshalb reden wir über ein für mich viel schöneres Thema. Dem Brot backen.

Während des zweiten Lockdowns habe ich den Antrieb verloren Brote zu backen. Vorher habe ich zumindest zweimal pro Woche ein Brot gebacken. Dazu hin und wieder Brötchen zum Wochenende. Auch wenn es dramatisch klingt, aber mein damaliger Sauerteig ist ebenfalls ein Corona-Opfer. Meine beiden Anstellgute (Anstellgüte? Anstellegutse? Wie ist eigentlich die Mehrzahl?) sind verschimmelt. Plötzlich waren sie tot. Aufgrund von meiner Vernachlässigung. Ich hatte einfach keine Lust Brote zu backen. Traurig.

(Brot)backen ist mein Yoga

Anfan Oktober 2021 habe ich endlich wieder einen neuen Sauerteig gezüchtet. Im Gegensatz zum letzten , diesmal mit Namen! Das Roggen-Anstellgut hört auf den Namen Roggnarök. Bereits das erste Brot war eine Wohltat. Nach etlichen Monaten mit Industrie-Brot praktisch eine Offenbarung. Aus Roggnarök habe ich ein Anstellgut aus Weizenmehl umgezüchtet. Natürlich auch mit Namen. Sie hört auf den Namen Wheatney!

Auch wenn ich im letzten Jahr fast gar nicht gebacken habe, fanden etliche neue Bücher zu dem Thema Brotbacken in meine Backstube (O. K., ist nur eine Küche). Darunter New World SourdoughAff. Link! von Bryan Ford. Sein Country Bread ist eine Offenbarung. Zum ersten Mal gelingt mir auf Anhieb ein reines Weizensauerteig-Brot. Die Freude am Brotbacken war wieder entfacht.

In dieser Woche ist mir das bewusst geworden. Ich suche aktiv nach neuen Rezepten und Inspirationen. Überwiegend mit Sauerteig, weniger Hefe und mehr Roggen. Mein Mehlvorrat ist wieder erheblich aufgestockt, sehr zum leid meines Paketboten. Die Familie freut es. Mein Sohn liebt es das frische Brot, ohne jeglichen Belag zu essen und freut sich auf jedes Einzelne. Ein Laib hält selten länger als zwei Tage.

Und es ist, wie es vor Corona bereits war: Backen ist mein Yoga! Egal, wie nervig andere sind oder wie aufreibend der Job ist, bei der Arbeit mit Wasser, Mehl und Salz stellt sich Entspannung ein. Ein gutes Brot benötigt Zeit und Geduld. Und die Geduld lernt man wieder, denn gerade bei einem Brot hilft es wenig, Druck auf die Zutaten auszuüben. Wo kann man mit nur drei Zutaten so vielfältige und vor allem leckere Ergebnisse erzielen?

Probiert es aus, auch wenn der Anfang meist holprig ist. Es lohnt sich, schmeckt und man weiß, was drin ist.

In diesem Sinne, bis nächste Woche!

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Und, wie war die Woche? #8

Es wird ungemütlich draußen, die Nächte immer kürzer, bunte Blätter fallen von den Bäumen und die Temperaturen sinken. Zusammengefasst: schmuddeliges Herbstwetter. Feuchte Kälte zieht in die Knochen. Damit ist die Zeit für Erkältungen gestartet. War man letztes Jahr noch relativ gut geschützt, weil alle ihren Mund-Nasen-Schutz getragen haben, ist es dieses Jahr um ein vielfaches wahrscheinlicher, sich etwas einzufangen. Veranstaltungen mit vielen Menschen finden statt. Drinnen, wie draußen. Natürlich 2G, respektive 3G. Was soll schiefgehen?

Am Dienstag bemerkte ich den Anflug eines leichten Schnupfens. Im Laufe des Tages wird es schlimmer. Die oft zitierte Dunstglocke breitet sich um den Kopf aus. Matschiges Gefühl, Husten und Müdigkeit gesellen sich dazu.

Vor Corona hat man sich hingelegt, ausgeruht und gut war. Heute überlegt man zunächst, wo war ich? Wer könnte mich angesteckt haben? Was, wenn es DIESE Krankheit ist? Ich bin doch geimpft? Wo soll ich mich erkältet haben? Muss Corona sein! Erkältungen sind wie selbstverständlich ausgeschlossen.

Zu Hause liegen Antigen-Schnelltests so selbstverständlich bereit wie Toilettenpapier. Um sicherzugehen und vor allem um die überwiegend schutzlosen Kinder zu schützen, wird bei jedem Anzeichen einer Erkältung einen Schnelltest durchgeführt. Bei mir ist er negativ. Puh, noch mal Glück gehabt!

Unendlich dumm

Es ist schon verrückt, was Corona so bewirkt. Diese unterschwellige Angst, doch noch Opfer des Virus zu werden. Vor allem aber hat Corona ganz deutlich gezeigt, dass die Menschheit es nicht hinbekommt, gemeinsam eine komplexe Herausforderung zu meistern. Mir wird klar, dass Einstein recht hatte, wenn er sagte, die Dummheit der Menschen ist unendlich.

Impfgegner, privilegierte Fußballer oder Schauspieler, die trotz aller Regeln ungeimpft alles dürfen. Man stelle sich vor: In einem Stadion gilt ausschließlich 2G für Zuschauer, die Akteure hingegen sind zum Teil nicht geimpft.

Menschen, die voller Überzeugung Epidemiologen widersprechen. Immerhin haben sie mal ein YouTube-Video darüber geschaut. Es wird von Langzeitfolgen fabuliert, ohne verstanden zu haben, was das überhaupt ist. „Ist bestimmt wie Erkältungen oder eine Grippe!“

Meiner Meinung nach wurde viel zu wenig Aufklärungsarbeit geleistet. Dazu gehören Themen, wie Langzeitfolgen von Impfungen, die eben nicht auf Jahre gerechnet werden, sondern eher auf Monate. Natürlich gibt es dazu schon Erfahrungen.

Oder die Tatsache, dass Geimpfte sehr wohl das Virus übertragen können. Hat auch nie einer bestritten, erklärt aber auch nicht wirklich. Wer geimpft ist, durchlebt keinen schweren Verlauf und stirbt auch weniger wahrscheinlich. Dass die Anzahl von Impfdurchbrüchen mit steigender Anzahl von Impfungen größer wird, ist eine einfache Rechnung. Eigentlich.

Wir haben wieder einmal Inzidenzen jenseits von Gut und Böse. Da hilft es auch nicht, dass andere Kennzahlen zur Grundlage von Maßnahmen hinzugezogen werden. Die vierte Welle ist da.

Gefährdet ist die Altersgruppe der Kinder von 0 bis 12 Jahren. Ironischerweise die, die durch erhebliche Einschränkungen ermöglicht haben, dass ältere Menschen ihre Impfung bekommen konnten, ohne vorher zu erkranken oder gar zu sterben. Aus Dankbarkeit müssen sie jetzt damit leben, durchseucht zu werden. Denn keiner der Geimpften möchte auf seine Freiheit verzichten. Da ist sie wieder, die unendliche Dummheit. Man fabuliert von einem Freedom Day, als sei man ein Gefangener, der nichts durfte, eingesperrt in seinem Zuhause bei Wasser und Brot. Ich habe es nicht so empfunden.

Das Einzige, was helfen kann, ist eine Impfung bis eine höhere Impfquote als 66,6 % erreicht wird. Da kann man noch so neidisch auf Dänemark blicken. Dort haben sie übrigens eine Quote von über 75 %. Erreicht durch Aufklärung und weniger Aufgeregtheit. Vielleicht auch weniger Fußballer und Schauspieler, die sich als Epidemiologen aufspielen.

In diesem Sinne, bis nächste Woche!


Photo by Kelly Sikkema on Unsplash

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Und, wie war die Woche? #7

Seitdem ich ins Berufsleben eingestiegen bin, arbeite ich in Unternehmen, die überwiegend als Dienstleister wahrgenommen werden. Von Agenturen bis hin zu Beratungsunternehmen. Ein kurzer, aber genialer und intensiver Ausflug in die Spieleentwicklung sei hierbei mal vernachlässigt. Ich bewege mich schon immer im Umfeld der Web-Entwicklung und in diesem Zuge im Agenturumfeld. Das klassische Geschäftsmodell ist Geld gegen Menschen. Kunden wünschen sich einen Experten, eine Beratung oder eine effiziente Umsetzung. Daran ist nichts Verwerfliches.

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Und, wie war die Woche? #6

Fokus. Immer einen Fokus haben. Das habe ich diese Woche für mich wieder einmal gelernt. Kümmert man sich um alles, macht man vieles, aber nichts richtig. Eigentlich weiß das jeder, aber aus einem unbekannten Grund schleicht es sich nach und nach immer wieder ein. So wie die Kälte durch ein schlecht isoliertes Fenster.

Plötzlich merkt man, dass an ganz vielen Stellen entweder etwas von einem erwartet wird, oder man hat diese Erwartungen an sich selbst. Das resultiert darin, dass bald eine Erwartung nicht erfüllt wird. Bestenfalls merken das alle Parteien früh genug und reden miteinander. Aber was tun, wenn man feststellt, dass zu viele an oder in einem ziehen?

Für Unternehmen gibt es OKRs (Objective and Key Results). Ich spare mir die Erklärung, was das ist und verweise auf diese Webseite. Grob beschrieben arbeiten OKRs nach dem Prinzip:

Wenn die Unternehmensführung messbare Ziele hat, kann sich jeder einzelne, sei es ein Team oder Mitarbeiter, daran mit eigenen messbaren Zielen ausrichten.

Sie werden vierteljährlich erstellt und strukturiert nachgehalten. Jeder weiß, wohin die Reise geht und wie sie sinnstiftend unterstützt werden kann. Mein Arbeitgeber nutzt seit einigen Jahren OKRs. Das funktioniert nach Anlaufschwierigkeiten mittlerweile gut. Jedes Team fokussiert sich. Dennoch passiert es, dass einzelne ihren eigenen Fokus verlieren, oder einfach zu viele Dinge auf einmal machen wollen – oder sollen?

Mir ist in dieser Woche klar geworden, dass es daran liegt, dass die persönlichen OKRs fehlen. Denn diesen Schritt haben wir Unternehmensseitig noch nicht gemacht. Team OKRs sind wichtig und gut, neigen aber zu „Nimm du den Ball, ich hab‘ ihn sicher!“. Liegt scheinbar in der Natur des Menschen. Erkennt man das und möchte mit einem „Verantwortlichen“ pro KR entgegenwirken, verlassen sich plötzlich alle darauf, dass diese(r) das Key Result schon wuppt! Das ist nicht im Sinne des Erfinders. Sollen OKRs doch die selbstorganisierte Führung unterstützen.

Führt man jetzt persönliche OKRs auf Mitarbeiterebene ein, kann das Bild ein ganz anderes werden. Und genau das habe ich für mich nach einem Gespräch mit einem Kollegen getan. Er hatte das gleiche Problem: Fehlender Fokus, zu viele, die an oder in einem ziehen. Also hingesetzt, eigene OKRs geschrieben. Mit Blick auf die Unternehmens- und Team-Ziele. Siehe da, hier ist er wieder: der Fokus! Ich weiß, was ich in diesem Quartal machen möchte, wo ich mich zielführend einbringe. Die OKRs werden im nächsten Schritt öffentlich im Unternehmen geteilt und jeder kennt meine Ziele und wie ich diese erreichen möchte. Befreiend!

Ob das auch im Privaten klappen kann? Familien OKRs? Ich kenne Familien, die machen regelmäßige Retros, warum also nicht auf OKR auf die Familienebene heben? Einen Versuch ist es bestimmt wert. Falls ich mich hierzu durchringen kann, lest ihr es hier als Erstes.

In diesem Sinne, bis nächste Woche!


Photo by Jonnelle Yankovich on Unsplash

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Und, wie war die Woche? #5

Social Media. Nichts bestimmt das digitale Leben mehr, als die Jagd nach Likes. Dazu das Verlangen, immer zu zeigen, welch‘ großartiges Leben man führt. Und ich muss zugeben, ich bin auch Teil dieser Lemminge. Nicht in dem Umfang, wie es andere ausleben, aber ich poste auch gerne schöne Bilder aus dem Urlaub oder das Leben aus Sicht unseres Hundes. So unregelmäßig, dass ich wahrscheinlich komplett durch das Raster des Algorithmus fällt. Zumal mich Reels, Stories und was es noch so gibt, nicht interessieren. Ein anderes Phänomen ist lautstark zu vermelden, sich bei Facebook zu löschen. Aber Instagram oder WhatsApp, das wird weiterverwenden. Eine Zwickmühle, bei der sich Mark Zuckerberg ins Fäustchen lacht. Wer sich erfolgreich abgemeldet hat, verkündet das stolz auf Twitter oder TikTok. Merkt ihr selbst, gell? Und was passiert bei einem Leak? Diese Woche hat zwei Beispiele geliefert, die unterschiedlicher nicht sein können.

Achtung: Das ist (k)eine Übung

Wie fühlt sich ein Leben ohne Facebook an? Diesen Ernstfall hat der Konzern höchst persönlich für uns geprobt in dieser Woche. Eine routinemäßige Wartung/Update ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Facebook, inkl. aller seiner Töchter (Instagram, WhatsApp) waren für Stunden nicht zu erreichen. Anders, als in allen dystopischen Erwartungen beschrieben, bleiben Kriege aus, Menschen laufen nicht verwirrt durch die Straßen oder rufen die Selbsthilfe-Hotline an. Wahrscheinlich lag es daran, dass die Ersatzdroge Twitter weiterhin stabil funktionierte. Welch ein Glück!

Aber kommen wir zurück zum plötzlichen Ausfall von Facebook. Dafür schalten wir kurz in den Verschwörungsmodus. Keine 24h nach dem eine ehemalige Mitarbeiterin mit einem „Leak“ auf sich aufmerksam macht, schlägt die Wartung fehl. Angeblich konnte jeder Mitarbeiter die veröffentlichten Dokumente einfach so kopieren. Also wäre ich Zuckerberg, ich hätte auch mal alles für ein paar Stunden runtergefahren und endlich Sicherheitsrichtlinien implementiert. Wahrscheinlich günstiger als das, was noch so intern kommuniziert wird. Aber nach wie vor, alles nur eine wilde Verschwörungstheorie.

Auch ein Leak, aber anders

Weil wir schon bei einem Leak sind. Ein weiteres Portal kämpfte in dieser Woche mit einem solchen. Einem, den ich viel besorgniserregender empfinde. Twitch hat angeblich so ziemlich alles verloren, was diese Plattform ausmacht und betreibt. Quelltexte, Benutzerdaten und vor allem auch Listen mit den Zahlen, wie viel die Top-Streamer verdienen. Den Quellcode aller Projekte zu verlieren ist deshalb dramatisch, weil potenzielle Angreifer gezielt nach neuen Lücken suchen können.

Das Offenlegen der Auszahlungen finde ich persönlich so interessant wie problematisch. Schwindelerregend hohe Summen wurden ausgeschüttet. Man neigt zu einer neidvollen Reaktion. Aber ehrlich, ist es bei allen Top-Performern nicht so, dass sie viel Geld bekommen? Sei es im Fußball, der Musiker oder als Schauspieler. Das empfinden wir mittlerweile als normal. Aber dieses neumodische Computerzeug, das ist doch kein echter Beruf. Doch. Ist es wohl, wie man sieht. Schön wäre es, wenn der Leak dazu führt, dass hier anerkannt wird, dass Beträge gezahlt werden, die dem der „echten“ Künstler entsprechen. Vielleicht führt es auch dazu, dass darauf geachtet wird, wie diese Top-Performer für illegale Glücksspiele ihre Streams werben und es unterbindet. Aber das ist in Relation ein noch recht junger Wirtschaftszweig, der seine Regeln und Ehrenkodex noch finden muss. Mit Blick auf die Politik, wird das mit dem Ehrenkodex sehr lange dauern.

Eins ist in dieser Woche klar geworden: Diese Neuen Medien, sind es soziale Netzwerke oder Streaming-Plattformen, bestimmen unseren Alltag. Facebooks Totalausfall war sogar Thema in den Nachrichten. Nicht als Randnotiz, sondern ganz prominent, zur besten Sendezeit. Das kann man gut oder schlecht finden.

Also macht, was euch Spaß macht, bleibt im legalen Rahmen und verdient gerne gutes Geld damit.

Bis nächste Woche!


Photo by Daria Nepriakhina on Unsplash

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Und, wie war die Woche? #4

Endlich ist es vorbei. Die Wahl ist geschafft. Wer dachte, es ändert sich endlich etwas Gravierendes, ist enttäuscht. Ganz klar, es gibt einen deutlichen Verlierer. Die CDU hat eines ihrer schlechtesten Ergebnisse eingefahren. Ihre Kanzlerkandidatin (Kandidaten sind natürlich mitgemeint) kam nicht sonderlich gut an. Und was macht man als Parteivorsitzende, wenn man ein historisch schlechtes Ergebnis liefert? Genau: Man beharrt auf einen nicht vorhandenen Regierungsauftrag inkl. Anspruch auf das Kanzleramt. Und genau das ist es, was mich an den Politikern heutzutage so ungemein aufregt. Niemand übernimmt Verantwortung für ihr Handeln.

Sei es die Duldung von stramm rechten Tendenzen einiger Parteimitglieder, das Scheitern von millionenschweren Projekten, unrechtmäßige Polizeieinsätze oder Vertuschung von Steuerbetrug. Alles wird weggelächelt und „ausgehalten“. Im Gegenteil, dem ein oder anderen wird gedankt, dass er so viel Geld in ein Bundesland spülte. Das Zeitalter von postfaktischer Politik ist gnadenlos in Deutschland angekommen.

Früher™ waren die Politiker auch keine Engel. Manch Spendenkoffer wurde „vergessen“. Dennoch gab es allem Anschein nach mehr gesellschaftlichen Druck und damit verbunden auch mehr Rücktritte. Im Vergleich mit den Fehltritten heute, eher Lappalien. Der Anstand ist verloren gegangen und der unbedingte Machtwille erhält Einzug. Es wird sich an Ämter geklammert, auch wenn man offensichtlich nicht in der Lage ist dieses adäquat zu führen. Wirkliche Probleme der heutigen Zeit werden ignoriert. Nur ignoriert uns das Klima leider nicht.

Die einzige größere Partei bei dieser Wahl, die dagegen etwas unternehmen möchte, hat zwar ein historisch gutes Ergebnis erzielt. Dennoch bin ich erstaunt, dass es nicht mehr war. Na ja, die Menschen wählen weiterhin das, was sie immer wählen. Vielleicht diesmal einen anderen Dinosaurier, aber bloß nicht diese verrückten Ökos oder gar was ganz Neues?

Und die Erstwähler? Die wählen keine Dinos, sondern einen auf den ersten Blick ziemlich erstaunlichen Mix aus Liberal und Grün. Wie es dazu kam, ist in diesem Twitter Thread gut skizziert.

Aber wie geht es weiter? Ich wünsche mir, dass es eine Zusammenarbeit von Parteien gibt, die auf den ersten Blick nicht zusammen passen. Daraus kann etwas wirklich Neues entstehen. Dazu etwas Flexibilität in den Köpfen der Politiker und wir haben eine Chance, auf etwas Tolles. Oder das Gegenteil. Aber wer es nicht ausprobiert, findet es nicht heraus. So weiter machen, wie bisher, ist keine Lösung. Das ist hoffentlich jedem klar.

Bis nächste Woche!


Photo by Mika Baumeister on Unsplash

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Und, wie war die Woche? #3

Wahlsonntag. Endlich! Ob damit Ruhe einkehrt, schwer zu sagen. Warten wir mal ab und wechseln sofort das Thema.

Es wird tatsächlich Herbst. Die Tage sind bereits erheblich kürzer und plötzlich ist es um 20:00 Uhr fast schon dunkel. Schade. Aber ich mag den Herbst auch etwas. Klar: Pool, Badehose und lange laue Sommernächte sind fast nur durch eine Tour mit dem Camper zu schlagen. Dennoch bietet der Herbst auch ein paar echt tolle Dinge. Dazu gehört die Tatsache, dass es früher dunkel wird UND noch nicht so extrem kalt ist. Die perfekte Zeit für gemütliche Abende vor einem Feuerkorb. Genau diesen habe ich seit Monaten auf der Terrasse stehen, aber noch nie genutzt. Warum? Ich weiß nicht aber ein Feuer bei hellstem Tageslicht und 25° C im Schatten macht mir keinen Spaß. Und um 23.00 Uhr mit einem Feuer anfangen? Mir persönlich zu spät. Ganz anders ist das bei 12° – 16° C und Dunkelheit. Wohlige Wärme, tolles Flammenbild und Stockbrot.

Diese Woche war meiner Ansicht nach so ereignislos, dass ein Feuer mit Stockbrot im Garten ein absolutes Highlight ist! Vielleicht ist es auch gut so, denn genau diese Kleinigkeiten sind die Dinge, die man wieder bewusst erleben und schätzen lernt.

Hoffen wir, dass diese gute Stimmung lange anhält und nicht durch eine nicht nachvollziehbare Bundestagswahl getrübt wird. Immerhin ist bei uns pünktlich zur Wahl das Wetter schlechter geworden. Das war hoffentlich Zufall (Aluhut-Modus-wieder-aus).

Schauen wir alle positiv nach vorne, genießen den Herbst und tanken Kraft für den Schmuddelwinter (es sei denn es gibt auch mal Schnee).

Bis nächste Woche!

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